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Du möchtest gerne Jonglieren lernen? Auf dieser Seite findest Du alle wichtigen Tipps, die Dich in kurzer Zeit Deinem Ziel näher führen. Mit etwas Übung wirst Du sogar zum Jonglier–Crack aufsteigen. Bevor wir zur Selbstanleitung mit 3,4 und 5 Bällen kommen, findest Du im Folgenden erst einmal einige Antworten auf allgemeine Fragen.
Achtung! Wichtiger Hinweis: Die im Folgenden aufgelisteten Schritte führen Dich ganz systematisch an immer schwierigere Jongliermuster heran. Viele Fragen klären sich von selbst. Wenn Du noch keine Jongliererfahrung hast, fängst Du am besten ganz vorne an. Unvorbereitet in der Mitte einzusteigen, frustriert Dich vermutlich nur.
Was für Gründe gibt es, jonglieren zu lernen?
Der am meisten nahe Liegende ist: Jonglieren macht Spaß! Es ist der ideale Ausgleich für "zwischendurch", wenn man einen Tag im Büro oder mit langem Sitzen verbracht hat. Der Kopf hat Zeit, abzuschalten, der Körper entspannt sich durch die Aktivität wie von selbst. Jonglieren ist darüber hinaus sehr gesund: Es verbessert die motorischen Fähigkeiten und schärft das Reaktionsvermögen. Darüber hinaus verknüpft es die rechte und linke Gehirnhälfte und erweitert bei regelmäßiger Übung das Gesichtsfeld.
Ist Jonglieren lernen schwierig?
Grundsätzlich ist alles schwer, was man nicht kann: Das Spielen von Musikinstrumenten ebenso wie Schwimmen und Fahrradfahren. Übung gehört in jedem Fall dazu. Jonglieren ist jedoch von allen Menschen, die sich ein wenig Zeit dafür nehmen, in seinen Grundtechniken sehr leicht erlernbar.
Mit was übe ich am besten?
Für den Beginn sind weiche, mit Sand oder Reis gefüllte Stoffbälle zu empfehlen. Wenn Du diese nicht über den Fachhandel beziehen willst, kannst Du sie Dir leicht selber herstellen: Einfach einen unaufgeblasenen Luftballon mit Bohnen oder Reis füllen und oben zuknoten. Dieser selbst gemachte Ball liegt angenehm in der Hand und wird beim Runterfallen auch nicht wegrollen.
Wo übe ich am besten?
Es muss für den Anfang keine Turnhalle sein, es genügt ein einfaches Zimmer. Im Sommer ist es im Garten ideal. Bei einem normalen Jongliermuster mit drei Bällen fliegen die Bälle ungefähr schulterhoch – allzu viel Platz brauchst Du dafür nicht. Achte am besten trotzdem darauf, dass sich keine zerbrechlichen Gegenstände wie Vasen oder Porzellan in der Nähe befinden.
Sollte ich in einer Gruppe üben?
Gruppen haben den Vorteil, dass man sich gegenseitig Tipps geben kann. Vielleicht gibt es auch in Deiner Gegend eine Jongliergruppe, z.B. eine Volkshochschule oder eine örtliche Uni–Sport–Gruppe. In ganz Deutschland und Europa finden zudem regelmäßig Jonglier– Conventions statt, also Treffen, auf denen sich Profi– und Hobbyjongleure untereinander austauschen. Übrigens: Es gibt zahlreiche anspruchsvolle Jongliermuster, die man nur zu zweit werfen kann ("Passing"). In diesem Sinne ist Jonglieren sehr gesellig, und du kannst Dich schon jetzt darauf freuen.
Anleitung zum Jonglieren mit 3 Bällen
Zieh Dir lockere Sachen an, recke und strecke Dich, lockere Deinen Körper etwas. Stell Dich dann mit beiden Beinen stabil auf den Boden, die Füße 2–3 Fußbreit auseinander. Halte die Unterarme parallel zum Boden. Achte darauf, dass vor allem Deine Schultern entspannt und locker sind. Nimm für den Anfang noch keine Bälle in Deine Hände, sondern mache Dir erstmal die Anatomie Deines Körpers und Deiner Arme klar.
Bevor es mit 3 Bällen richtig losgeht, erst einmal einige vorbereitende Übungen, um ein Ballgefühl zu entwickeln. Nimm in jede Hand einen Ball. Wirf Ball 1 schulterhoch nach oben, um ihn wenig später in derselben Hand wieder aufzufangen. Hat Ball 1 seinen höchsten Punkt erreicht, wirfst Du Ball 2 aus der anderen Hand ebenfalls gerade nach oben. Von vorne sieht es wie eine Waage aus: Links– rechts– links– rechts... Diese Übung ist vor allem nützlich, um ein grundlegendes Gefühl fürs Fangen und Werfen zu entwickeln. Hat sich der gewünschte gleichmäßige Rhythmus eingestellt, versuche das Muster zu variieren: Wirf beide Bälle parallel nach oben und fange sie wieder parallel auf.
Versuche nun Dein erstes Jongliermuster. Es ist so ziemlich das einfachste, das es gibt – kann aber unter Umständen schon sehr gut aussehen. Nimm in jede Hand einen Ball. Wirf dann Ball Nummer 1 aus Deiner rechten Hand in hohem Bogen nach links. Während der Ball in der Luft ist, übergib den verbliebenen Ball aus Deiner linken Hand in Deine rechte und fang den zuerst geworfenen Ball mit der linken Hand wieder auf. Glückwunsch – Du hast das erste Mal einen echten Jonglierwurf ausgeführt! Wiederhole das Muster so oft, bis der geworfene Bogen des Balls kleiner und kleiner wird und das Tempo schneller. Versuche es dann in der anderen Richtung. Du wirst feststellen, dass es ein großer Unterschied ist, ob Du mit Deiner linken oder Deiner rechten Hand wirfst – auf der linken Seite wirst Du unter Umständen sehr viel länger über müssen. Das ist das Los eines Jongleurs und allen Jongleuren bekannt, die bereits etwas geübt haben. Aber es lohnt sich.Umschreiben: Das ist das Los eines Jongleurs - aber es lohnt sich.
Beginne nun mit der ersten Vorübung für das klassische Grundmuster mit drei Bällen, auch "Kaskade" genannt. Nimm dazu einen einzigen Ball in die Hand und beginne, ihn in Form einer liegenden Acht von Hand zu Hand zu werfen, abwechselnd von links nach rechts. Wichtig: Achte darauf, dass der Ball beim Fangen nicht ausgebremst wird! Der Ball beschreibt beim und nach dem Aufkommen in Deiner Hand eine flache Kurve von außen nach innen, bevor er von ihr wieder frei gegeben wird und zur anderen Hand wandert. Sobald einer der Bälle in eine Hand fällt, passt sich diese genau der Geschwindigkeit des Balles an. Du machst alles richtig, wenn Du Dir vorstellst, dass der Ball ein Stift wäre und seine Flugbahn ein Muster ergibt, dass genau der liegenden Acht entspricht.
Hast Du die eben beschriebene Übung beendet, kannst Du einen zweiten Ball hinzunehmen. Halte die Arme mit jeweils einem Ball in jeder Hand wieder parallel zum Erdboden. Denke auch im Folgenden immer an das Grundmuster der liegenden Acht! Und jetzt: Werfe den Ball aus der ersten Hand hoch, etwa bis zur Höhe Deines Halsansatzes. Hat der Ball diesen Punkt erreicht, wirf den zweiten Ball aus der zweiten Hand direkt darunter hindurch. Fange jetzt beide Bälle mit der jeweils anderen Hand wieder auf. Bravo! Mache eine kurze Pause und wiederhole den Schritt, indem Du mit der anderen Hand zu werfen beginnst.
Was Du eben mit beiden Bällen wirfst, ist schon fast eine echte Kaskade – es fehlt nur noch der letzte Ball. Fahre immer weiter fort, wie beschrieben die beiden Bälle zu werfen und in der Luft auszutauschen. An dieser Stelle sind zwei Dinge wichtig. Zum einen passiert es Jonglieranfängern oft, dass spätestens hier vor lauter Aufregung das wichtigste Prinzip des Grundmusters vergessen wird: Das übergangslose Werfen von Hand zu Hand in Form der liegenden Acht. Schau deswegen immer, dass nichts "holpert". Der jeweils ankommende Ball wird beim Fangen stets sanft ausgebremst und dann, indem die Hand einen sanften Halbkreis in Form eines Bogens von außen nach innen macht, in die andere Hand weitergeleitet. Zweitens ist es wichtig, dass die Hände immer abwechselnd fangen und werfen. Mache zwischen den zwei Würfen und dem zweimal Fangen jeweils eine kurze Pause, und lasse diese Pausen beim weiteren Üben kürzer und kürzer werden. Wenn Du jetzt weiter an das Achter–Prinzip denkst, kann Dein Muster bereits jetzt und mit zwei Bällen sehr interessant und harmonisch wirken.
Bevor Du den dritten Ball dazu nimmst, mache Dir erstmal theoretisch klar, wie das Muster nun mit drei statt nur zwei Bällen funktionieren wird. Wenn Du das Prinzip mit zwei Bällen beherrschst, merkst Du sicher von selbst, wo und wie Du den dritten Ball einsetzen kannst. Stell Dir auch Folgendes vor, um das Prinzip zu verbildlichen: Du hast drei Bälle, aber nur zwei Hände – und Deine Aufgabe ist das Werfen eines Musters, in dem alle Bälle "unterwegs" sind. Um den Platz optimal auszunutzen, muss also immer einer der drei Bälle in der Luft sein. Und genau das machst Du, indem Du links und rechts abwechselnd die Bälle hochwirfst. Verstanden? Im Prinzip ganz logisch! Jetzt aber nochmals einen Schritt zurück. Führe das Muster wie beschrieben abermals mit zwei Bällen aus. Und, je nachdem, wie flüssig es bei Dir schon klappt, wirst Du sehen, dass in dem Muster eine "Lücke" vorhanden ist – sowohl im zeitlichen, wie auch räumlichen Sinne – die Dir erlaubt...
...den dritten Ball einzusetzen. Und genau das tust Du jetzt – bravo! Das Schwierige an dem Schritt ist, dass Du auf einmal nur noch mit Werfen und Fangen beschäftigt bist – und die anfänglichen Pausen, während derer Du Dich zwischen den Etappen ausruhen konntest, plötzlich wegfallen. Na, schaffst Du es schon, 3 Bälle ein wenig in der Luft zu halten? Jetzt ist es für Dich wichtig, dran zu bleiben und weiter zu üben. Auch wenn es jetzt natürlich erstmal schwierig wird – wenn Du diese Hürde nimmst, hast Du es geschafft. Mit etwas Ausdauer ist es unausweichlich, dass Du sehr schnell Fortschritte machen wirst.
Du merkst, dass das Jonglieren im Grunde ein permanentes Ungleichgewicht ist und das Muster nur durch Dich und Deine fortlaufende Anstrengung getragen wird. Das klingt auf den ersten Blick furchtbar anstrengend, hat aber beim genauen Hinsehen jede Menge Vorteile. Erstens ist es ungeheuer erleichternd, festzustellen, dass es nicht Deine persönliche "Schuld" ist, wenn Dir Bälle runterfallen, sondern dass das schlicht und einfach im Wesen des Jonglierens liegt. Runterfallen, Suchen und Aufheben gehört für alle Jongleure dazu, unabhängig von ihrem Können. Deswegen ist es auch unausweichlich, dass es Dir passiert. Lasse Dich in keinem Fall vom vielen Bücken entmutigen, das ist ganz normal.
Problem 1:
Das Muster hat keinen richtigen Rhythmus und gerät schnell ins Stocken, obwohl Du mit zwei oder drei Bällen schon einige Würfe gut ausführen kannst.
Lösung: Führe Dir das Muster nochmals vor Augen. Häufig haben Anfänger das Prinzip der liegenden Acht vergessen. Visualisiere das Muster unter Umständen mit geschlossenen Augen, bis Du es bildlich vor Dir siehst. Kehre unter Umständen noch mal zurück zu einem einzigen Ball, damit Du Dich völlig auf die Koordination Deiner Arme und Hände konzentrieren kannst.
Problem 2:
Beim Üben bewegst Du Dich nach vorne und bleibst einfach nicht auf deinem Platz stehen.
Lösung: Stell Dich beim Üben dicht vor eine Wand, so dass nach vorne "wegfliegende" Bälle von selbst in Deine Hände zurück fallen. Mache Dir außerdem klar, dass sich die Bälle im Grundmuster nur "zweidimensional" bewegen, also in einer einfachen Ebene vor Deinem Körper.
Problem 3:
Beim Üben wandert das ganze Muster nach oben, wodurch Du mit Deinen Armen immer höher greifen musst und irgendwann schräg vor Deinem Kopf jonglierst.
Lösung: Lass Dir mehr Zeit! Renne den Bällen nicht nach, sondern warte darauf, bis sie Dir von selbst in den "Schoß" bzw. in die Hände fallen. Gerade am Anfang möchte man gerne besonders schnell sein und fallenden Bällen zuvor kommen um Zeit zu gewinnen. Diese Rechnung geht jedoch nicht auf und ist kontraproduktiv.
Problem 4:
Du kannst die 3 Bälle zwar hochwerfen, schaffst es aber nicht, sie wieder aufzufangen.
Lösung: Dieses Stadium kennen fast alle, die sich die Mühe gemacht haben, jonglieren zu lernen. Das Problem wird sich beim weiteren Üben von selbst beheben. Einstweilen könnte ein guter Ratschlag sein: Lass die Bälle einfach fallen! Konzentriere Dich hingegen ganz auf das Werfen. Es könnte sein, dass sich vor lauter Konzentration auf diesen einen Punkt unnötige Fehler einschleichen, die zur Gewohnheit werden.
Problem 5:
Du kannst mit drei Bällen jonglieren. Es sieht jedoch noch immer unkoordiniert, unsauber und einfach nicht elegant aus.Lösung:kein Grund zum Sorgen machen! Du hast das entscheidende Prinzip und seine Grundlagen begriffen, jedoch noch nicht verinnerlicht. Bleib dran! Bei regelmäßiger Übung wird sich das von ganz alleine ändern.
Wenn Du eine Weile geübt hast und das Grundmuster mit 3 Bällen beherrschst, wirst Du mit Sicherheit merken, dass alles mehr und mehr wie von selbst geht. Beim Werfen und Fangen musst Du Dich nicht mehr auf jeden einzelnen Wurf konzentrieren: Arme und Hände gehorchen ganz automatisch, wie beim Schwimmen oder beim Radfahren. Du wirst feststellen, dass während des Jonglierens Deine Gedanken auch mal abschweifen werden. Bist Du etwa unterfordert? Dann kann es ja weitergehen! Im Folgenden erkläre ich eine ganze Reihe von Jongliermustern mit 3 Bällen, die den Vorteil haben, dass Du das Jonglieren nicht erst neu lernen musst. Im Muster selbst ändert sich nichts. Was sich hingegen ändert ist der "Ort", an dem das Muster jongliert wird.
Kaskade unter dem Bein:
Du jonglierst wie oben beschrieben 3 Bälle im Grundmuster. Dann hebst Du Dein rechtes Bein und wirfst einen Ball darunter hindurch, ohne das Muster zu unterbrechen oder zu verändern. Du wirst feststellen, dass Du dazu den letzten Ball aus der linken Hand etwas höher werfen musst – hierdurch gewinnst Du mehr Zeit fuer das Anheben des Beins. Versuche, Dein Bein wirklich sehr weit hoch zu ziehen, so dass Du den Wurf aus Deiner rechten Hand nur minimal zu verändern brauchst, um Dein Ziel zu erreichen. Wenn das mit der Zeit immer besser klappt, versuche die Pausen zwischen den einzelnen Beinwürfen allmählich zu entfernen, so dass Du am Ende ein normales Jongliermuster wirfst, bei dem jeder einzelne Wurf aus der rechten Hand unter Deinem rechten Bein hindurch geht. Sobald Du das Muster auf einer Seite stabil ausführen kannst, versuche es auch auf der anderen Seite. Beherrschst Du das Muster auf beiden Seiten in etwa gleich gut, kannst Du versuchen, einen einzelnen Ball aus dem Grundmuster heraus immer abwechselnd unter Deinem linken und Deinem rechten Bein hindurch zu werfen.
3 − Ball − Kaskade über dem Kopf:
Das ist eine etwas schwierigere Variation des Grundmusters, die aber mit einem tollen Ergebnis belohnt wird. Kompliziert ist daran, dass sich die Wurfhaltung komplett ändert, da Du die Bälle über Deinen Kopf hinweg nach oben "stoßen" musst. Eine einfach Vorübung ist: Du legst Dich auf den Rücken und wiederholst die ersten Schritte mit 1–3 Bällen aus dieser Position heraus über Deinem Gesicht. Bitte nimm als Brillenträger für diese Übung Kontaktlinsen!
3 − Ball − Kaskade unter dem linken Arm:
Du biegst Deinen rechten Arm hinter Deinem Rücken entlang und streckst ihn auf der anderen Seite Deines Körpers neben Deinem linken Arm wieder heraus. Um mit dem Arm in dieser Position überhaupt noch Spielraum zu haben, musst Du stark ins Hohlkreuz gehen. Jetzt führe das beschriebene Grundmuster mit 3 Bällen unter Deiner linken Achsel aus – schwierig, aber sehenswert! Du musst dazu mit der linken Hand sehr genau in die rechte werfen, da Du nur einen minimalen Spielraum hast, unsaubere Würfe auszugleichen.
3 − Ball − Kaskade mit überkreuzten Armen:
Du überkreuzt deine Arme und jonglierst in dieser Position das Grundmuster. Das Muster und der Ort, an dem es jongliert wird, ändern sich überhaupt nicht – was sich ändert, ist die Haltung der Arme. Das Schwierige an dieser Variation ist, dass beide Hände genau in die jeweils andere Richtung werfen müssen, also die rechte Hand auf einmal nach links und die linke Hand nach rechts. Zudem wird der Spielraum für das Ausgleichen ungenauer Würfe eingeschränkt, da beide Arme durch die Position verkürzt sind und weniger Platz zur Verfügung haben. Vom Ergebnis her ein wunderschöner Trick, bei dem man als Zuschauer schon ein wenig "verrückt" werden kann und sich an den Kopf greift: Habe ich vielleicht einen Knick in der Optik?!?
3 − Ball − Kaskade und Bälle auf die Stirn legen:
Aus dem beschriebenen Grundmuster heraus legst Du mit Deiner rechten Hand einen der Bälle auf Deine Stirn, und zwar etwas seitlich auf Augenhöhe, so dass er beim Herunterrutschen dorthin fällt, wo Deine linke Hand normalerweise ihre Bälle auffängt. Auch für dieses Kunststück musst Du den letzten Wurf aus Deiner linken Hand etwas höher machen, da Du für die zusätzliche Bewegung Deiner rechten Hand dringend etwas Zeit benötigst. Es empfiehlt sich, das Muster erstmal mit einem und dann mit zwei Bällen auszuprobieren. Wenn es klappt, versuche es auch auf der anderen Seite. Eine sehr schöne Variation ist auch, einen einzigen Ball aus dem Grundmuster heraus zu lösen (stell Dir vor, er hat eine andere Farbe) und ihn abwechselnd links und rechts auf Deine Stirn zu legen und von dort fallen zu lassen.
3 − Ball − Kaskade mit umgedrehtem Handteller:
Alle Bälle aus einer Hand, zum Beispiel der rechten, werden nicht klassisch gefangen, sondern "dotzen" auf dem Handrücken der entsprechenden Hand nur kurz auf, um wieder los geworfen zu werden. Besonders wichtig bei diesem Muster ist der fließende Übergang beim Landen lassen auf der Hand in Bezug zur Geschwindigkeit des fallenden Balles. Er wird sanft ausgebremst. Eine gute Vorübung ist es, den Ball erst einmal auf der Hand balancieren zu lernen. Wenn Du es schaffst, dass er dort auch bei Bewegungen Deiner Beine und Deines ganzen Körpers stabil liegen bleibt, kannst Du versuchen, dies in die Kaskade einzubauen.
3 − Ball − Kaskade mit "Krallen":
Der einzige Unterschied zum Grundmuster besteht in der Art und Weise, wie die Bälle gefangen werden. Das passiert, in dem Du Dir den ankommenden Ball mit der betreffenden Hand von oben "schnappst" oder auch "krallst", um die Hand direkt nach dem Fangen wieder umzudrehen und den Ball normal in die andere Hand weiter zu leiten. Da Du bei diesem Muster etwas Zeit fuer das Fangen und Werfen einplanen musst, sieht dieser Trick unter Umständen hektisch aus. Deswegen ist wichtig, dass Du präzise wirfst – dann entsteht fuer den Betrachter ein wunderschönes Muster, fuer das sich der nötige Übungsaufwand am Ende gelohnt hat. Die Fangtechnik ist zudem ein wichtiger Standardtrick bei vielen fortgeschrittenen Jongliermustern mit 3, 4 und 5 Bällen. Also: Was Du heute kannst besorgen...
3 − Ball − Kaskade mit Pirouette:
Du jonglierst das normale Grundmuster mit drei Bällen. Wirf jetzt einen Ball höher als sonst ungefähr 2–3 Meter gerade nach oben und nutze die gewonnene Zeit fuer eine Drehung um Dich selbst. Die große Herausforderung dabei ist es, den herunter kommenden Ball mit der exakten Position Deines Körpers in Einklang zu bringen. Aber es lohnt sich! Und ist ausnahmsweise viel einfacher, als es sich anhört.
Natürlich gibt es neben dem beschriebenen Grundmuster mit 3 Bällen auch noch zahlreiche andere Muster, die Du mit drei Bällen werfen kannst. Im Folgenden werden die wichtigsten beschrieben. Ihre Beherrschung ist wichtige Voraussetzung für komplizierte 4– und 5– Balltricks.
Halbshower mit 3 Bällen:
Beim beschriebenen Grundmuster der Kaskade führst Du mit Deinen Händen einen Wurf aus, den man auch als "Unterhandwurf" bezeichnet: Der Ball, den Du los wirfst, wird "unter" Deiner anderen Hand hindurch geworfen (zugegeben, ganz logisch ist der Name nicht – aber Du verstehst hoffentlich, was gemeint ist!). Mache jetzt in der normalen Kaskade statt dem Unterhandwurf einen "Oberhandwurf", also werfe den jeweiligen Ball von rechts über den von links ankommenden Ball hinweg auf die andere Seite. Bis auf die Wurfbahn dieses einen Balls ändert sich an dem Muster nichts. Wenn Du jetzt jeden einzelnen Ball von rechts über den linken hinweg wirfst, bist Du beim Halbshower mit 3 Bällen angelangt – bravo!
Tennis mit 3 Bällen:
Der Trick ist eine Variation des beschriebenen Halbshowers und heißt so, weil für den Betrachter des Musters ein Ball wie über ein Tennisfeld über die beiden anderen Bälle hin– und her springt. Führe abwechselnd mit der linken und der rechten Hand den zuvor beschriebenen &Uuuml;berhandwurf aus. Auf diese Weise wird ein Ball aus dem Muster herausgelöst und springt über den anderen beiden, die normal im Kaskaden–Grundmuster geworfen werden, hin und her. Ein schönes und visuell ansprechendes Ergebnis.
Überhandkaskade mit 3 Bällen:
Eine Kombination aus Halbshower und Tennis. Führe das Überhandwerfen gleichzeitig mit der linken und der rechten Hand aus – das Ergebnis ist ein Jongliermuster, das genau denselben Rhythmus und dieselbe Ballführung hat, wie die Kaskade, nur etwas anders aussieht. Von links und von rechts werden die Bälle jeweils über den ankommenden Ball hinweg geworfen. Die Überhandkaskade ist aufgrund ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten eines der wichtigsten Muster beim Jonglieren überhaupt und für jeden Adepten des Jonglierens ein absolutes Muss.
Wippe mit 3 Bällen:
Das im Folgenden beschriebene Muster erfordert zum ersten Mal ein ganz neues Wurf– und Fangkonzept, das sich grundlegend von allen Variationen der Kaskade unterscheidet. Gehe zum Lernen wie folgt vor: Stell Dich in die Grundposition des Jonglierens und nimm in jede Hand einen Ball. Werfe diese abwechselnd geradeaus nach oben, wobei die Bälle wieder in die jeweilige Hand zurück fallen: Links– rechts– links– rechts... Mache Dir diesen speziellen Rhythmus bewusst und habe ein Auge auf die Koordination Deiner Hände. Du wirst schnell merken, dass es die Möglichkeit gibt, hier zusätzlich einen dritten Ball einzufügen: Immer dann, wenn die rechte Hand ihren Ball nach oben geworfen hat, bekommt sie von der linken Hand in einem flachen Wurf Ball 3 zugeworfen, und immer wenn die linke Hand ihren Ball hochwirft und leer wird, bekommt sie Ball 3 von rechts flach zurück geworfen.
Shower mit 3 Bällen:
Beginne zur Vorübung mit zwei Bällen in jeder Hand, einen links, einen rechts. Werfe mit der rechten Hand in einem Bogen nach links, übergebe in der Zwischenzeit den anderen Ball von links nach rechts, fange den ersten Ball wieder auf. Mache eine kurze Pause, bevor Du das Muster, auch "Zweiballshower" genannt, wiederholst. Mit drei Bällen funktioniert es genauso, nur geht es etwas schneller: Du wirfst nacheinander und relativ schnell zwei Bälle aus der rechten Hand los, bevor Du den übrig gebliebenen Ball von links nach rechts übergibst. Die rechte Hand wirft und wirft und wirft, die linke Hand übergibt und übergibt und übergibt. Eine Herausforderung ist der besondere Rhythmus, der sich einstellt und wesentlich schneller ist, als der etwas gemächlichere oben beschriebene Halbshower.
Säulen mit 3 Bällen:
Die verschiedenen Säulenmuster mit 3 Bällen sind elementare und wichtige Jongliermuster auf dem Weg zum Könner und für alle Lernenden einen Blick wert! Bei diesem elementaren und äußerst variablen Muster werden zum ersten Mal zwei Bälle in einer Hand jongliert. Du kannst dabei Deine Hände beliebig benutzen. Es gibt kein richtig und falsch, entscheidend ist lediglich das Ergebnis und Dein Wohlfühlfaktor! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die alle Varianten voneinander sind und wunderbar miteinander kombiniert werden können. Die Muster sind leicht zu verstehen und leicht zu erlernen – sie erfordern jedoch große Genauigkeit beim Werfen und sehen nur dann wirklich gut aus, wenn sie präzise ausgeführt werden.
Links und rechts bewegen sich jeweils zwei Bälle geradlinig von oben nach unten und zurück, in der Mitte bewegt sich ein einzelner Ball in umgekehrter Richtung:
Zwei Bälle bewegen sich auf der linken Seite parallel nebeneinander her während der einzelne Ball rechts einzelne "Sprünge" macht:
Zwei Bälle bewegen sich in der Mitte von unten nach oben und zurück, während der dritte Ball über ihnen hin– und her kreuzt:
Ein Ball bewegt sich in der Mitte, während die beiden äußeren Bälle über ihn hinweg kreuzen:
Wer viel gearbeitet hat, braucht mal eine Pause. Das ist beim Jonglieren genauso! Es gibt auf Deinem Körper für Bälle viele tolle Plätze, und wenn sie sich eine Auszeit nehmen wollen, sollen sie sie bekommen. Das sieht sehr attraktiv aus, gibt den Zuschauern Möglichkeit zum Applaus (die sollen auch mal was tun) und strukturiert Deine Jonglage. Natürlich ist das Auffangen eines Balls auf einem Körperteil nicht so einfach – aber mit etwas Üben werden sich Erfolge einstellen. Das hier sollen nur einige Anregungen sein. Mache zum Beispiel eine Pause
• auf dem Fuß
• auf der Stirn
• auf der Seite Deines Kopfes (links/rechts)
• auf dem Nacken
• auf zwei Fingern einer Hand, in der Du einen Ball hast
• auf dem ausgestreckten Arm.
Schön, oder?
Du hast lange geübt und möchtest, nachdem Du das Jonglieren mit 3 Bällen im Schlaf beherrschst, gerne wissen, wie es mit 4 Bällen funktioniert. Na dann! In dieser Selbstanleitung findest Du die wichtigsten Tricks zum Nachmachen und eine Einführung in die 4–Ball–Jonglage zum Nachjonglieren.
Das Grundprinzip ist sehr einfach. Bei 4 Bällen musst Du Dich von der klassischen 3–Ball–Kaskade, die Du mittlerweile bestimmt lieb gewonnen hast, zunächst verabschieden. Stattdessen geht es jetzt ganz grundlegend um das Jonglieren mit Säulen, ein Thema, das weiter oben schon mal kurz angesprochen wurde. Hierbei werden immer 2 Bälle von einer einzigen Hand geworfen.
Als Vorübung ist es zunächst notwendig, dass Du lernst, zwei Bälle in einer Hand kreisen zu lassen. Mache Dir klar, dass es prinzipiell 3 verschiedene Varianten gibt, zwei Bälle in einer Hand zu jonglieren:
• von innen nach außen
• von außen nach innen
• nebeneinander in einfachen Säulen.
Probiere diese unterschiedlichen Muster alle einmal aus, aber konzentriere Dich dabei vor allem auf Variante a), also die Zweierkreise in einer einzigen Hand von innen nach außen. Das ist die gebräuchlichste und auch einfachste Variante für das einfache Jongliermuster mit 4 Bällen. Die Bälle stoßen beim Werfen nicht so leicht zusammen: Wie in einem großen Erbseneintopf vollziehen sie eine ständige Bewegung aus der Mitte zu den beiden Seiten. Übe dieses Zweier–Muster zunächst in jeder Hand einzeln, bis es fließend klappt. Schließlich...
...wenn Du jeweils mit links und rechts zwei Bälle in Außenkreisen jonglieren kannst, bist Du fit für den Einsatz unter Live–Bedingungen. Probiere, die beiden Teilstücke zusammenzuführen und sowohl links als auch rechts gleichzeitig 2 Bälle von innen nach außen kreisen zu lassen.
Die häufigsten auftretenden Fehler sind folgende: Zum einen erscheint das Muster mit vier Bällen aufgrund der ungewohnten Vielzahl von Objekten auf einmal sehr verwirrend, wodurch gerade ein Neueinsteiger schnell die Orientierung verliert. Dranbleiben! Zum anderen tendieren die beiden separat kreisenden Säulen dazu, in der Mitte zusammenzustoßen und das ganze Muster zu zerstören. Beide Erscheinungen sind normale Anfängerschwierigkeiten und können nur durch fortlaufendes Üben in den Griff bekommen werden. Lasse Dich nicht entmutigen, Du bist auf einem guten Weg zum Standard–4–Ball–Muster, der Grundlage für alles, was mit 4 Bällen zu tun hat.
Wenn es klappt, versuche es auch mit den beiden anderen beschrieben Säulenkombinationen. Du wirst erstaunt und beeindruckt sein, welche ansprechenden und faszinierenden Kombinationen dabei herauskommen, wenn Du Dir ein bisschen Zeit zum Experimentieren nimmst.
Wenn Du der Beschreibung bis zu diesem Punkt gefolgt bist, möchtest Du sicherlich auch ausprobieren, wie ein 4–Ball–Säulen–Muster aussieht, wenn die Bälle nicht versetzt, sondern parallel in Säulen geworfen werden. Um dies zu erreichen, musst Du beim Jonglieren von jeweils 2 Bällen auf einer Seite vor allem den Rhythmus der Hände ändern. Wenn Du ein wenig herum probierst, kommen dabei verschiedene spannende Kombinationen mit 4 Bällen heraus, von denen ich nur einige wenige nennen möchte, um Dir auf Deinem Weg Anregungen zu geben. Du wirst sicher selbst noch weitere Möglichkeiten entdecken:
• Parallel synchronisierte versetzte Säulen
• Parallel synchronisierte Außenwürfe (sog. Spagat)
• Tennis mit vier Bällen (die 2 äußeren Bälle kreuzen sich über den 2 inneren)
Viele mögliche Jongliermuster mit 4 Bällen ergeben sich auch aus Kombinationen, die bereits beim Jonglieren mit 3 Bällen beschrieben wurden und die Du in ihren Grundtechniken prinzipiell schon beherrschst. Auch die folgenden Hinweise sollen Dich dazu ermutigen, das Alte auf das Neue zu übertragen. Versuche doch mal,
• 4 Bälle in einer Art Halbshower zu jonglieren
• 4 Bälle im Shower zu jonglieren
• 4 Bälle in einer Art "Tennis" über einem normalen 3–Ball–Muster zu jonglieren
• 4 Bälle zu jonglieren, indem Du Dichte und Höhe des jeweiligen Säulenmusters variierst
(am schönsten sehen die klassischen Außenkreise aus)
• 4 Bälle im versetzten Muster mit geraden, also nicht–kreisenden Säulen zu jonglieren und dabei das Muster extrem niedrig und flach zu halten.
Du hast das Jonglieren mittlerweile mit 3 und 4 Bällen gelernt? Und möchtest wissen, wie es mit 5 Bällen funktioniert? Hut ab! Das Grundmuster des Jonglierens mit 5 Bällen funktioniert ganz ähnlich wie die klassische Kaskade mit 3 Bällen, nur mit höheren Flugbahnen der einzelnen Bälle und einem entsprechend schnellerem Rhythmus. Um Schritt für Schritt zu lernen, wie es genau funktioniert, solltest Du Dir zunächst einmal die Anatomie des betreffenden Wurfmusters ganz genau klar machen: Eine hohe und sehr schnelle 3–Ball–Kaskade. Wenn Du es theoretisch verstanden hast, gehe nun praktisch wie folgt vor, indem Du nach und nach folgende Übungen ausführst:
Kehre zunächst zum Grundmuster mit 3 Bällen zurück. Wirf jetzt alle 3 Bälle aus beiden Händen nacheinander nach oben auf die andere Seite, klatsche so schnell Du kannst kräftig in die Hände und fange die ankommenden Bälle zum Weiterjonglieren auf. Wiederhole diese Übung so oft, bis Du sie im Schlaf beherrschst! Sie führt Dich auf direktem Weg zum Ziel. (Wenn Dir das Klatschen zu hektisch ist, kannst Du es fortlassen. Wichtig ist das Prinzip.) Vom Rhythmus und der Geschwindigkeit her führst Du im Augenblick des schnellen Hochwerfens nämlich genau jene Art von Würfen aus, die erweitert auf 5 Bälle eine vollständige 5–Ball–Kaskade ergeben.
Hast Du diesen Schritt verstanden und ausgeführt, geht es nun darum, den schnelleren Grundrhythmus beim Jonglieren mit 5 Bällen ganz zu verinnerlichen. Wiederhole zu diesem Zweck immer wieder die soeben beschriebene Vorübung. Lass das Klatschen beiseite, aber lasse die Pausen zwischen den schnellen 3er–Würfen mehr und mehr weg, so dass Du nach dem ersten aufgefangenen Ball immer sofort einen neuen Dreier–Flash nachschieben kannst. Wenn es wirklich gar keine verzögernden Pausen mehr gibt und Du den Rhythmus immer weiter präzise ausführst, hast Du Dein neues Ziel schon fast erreicht: Du jonglierst mit 3 Bällen in der 5–Ball–Kaskade. Und es gibt in Deinem Muster noch genau zwei Lücken, in die noch zwei Bälle hinein passen. Kannst Du Dir vorstellen, was wir mit diesen beiden Lücken jetzt machen werden?
Und los geht´s. Werfen! Und werfen! Und werfen! Eine Kaskade mit 5 Bällen ist vom Grundmuster her sehr viel schneller, als die Kaskade mit 3 Bällen. Da Du zudem viel mehr Zeit benötigst um alle Bälle zu werfen und wieder zu fangen, musst Du noch sehr viel präziser arbeiten, als es mit drei Bällen nötig gewesen wäre. Willst Du zudem nicht kostbare Zeit mit dem Sortieren Deiner Hände verlieren, musst Du Dir selbst eine Wurftechnik beibringen, bei der die einzelnen Bahnen der Bälle möglichst identische Bögen vollziehen.
Versuche für den Anfang, die links und rechts eintreffenden Bälle reflexartig wieder zur anderen Seite zurück zugeben, auch wenn Du sie dort noch nicht alle auffangen kannst. Dein Körper und sein motorisches Gedächtnis wird mit der Zeit ganz alleine dazu lernen und die schwierige, aber lohnende Aufgabe immer besser bewältigen können, so dass Du Dich selbst wunderst, wie Du es zustande gebracht hast.
Irgendwann kannst Du Dir dann selbst anerkennend über die Schulter schauen und Dir gratulieren – Du hast es geschafft.